Space Creator Day 2023 Recap
Published on So, 29.10.2023 – 09:42 CET in Events, covering #teamSPACEDas vorletzte Wochenende im Oktober steht traditionell ganz im Zeichen des #teamSpace. Knapp 800 Raumfahrtenthusiast:innen trafen sich am 21. Oktober im Technikmuseum Speyer, um den Space Creator Day 2023 – das größte Meet & Greet der europäischen Raumfahrt-Community – zu feiern.
Speyer – Bereits am Donnerstag herrschte im Hangar 10 des Technikmuseums Speyer reges Treiben. Dass der Aufbau bereits zwei Tage vor dem eigentlichen Event startete, liegt nicht zuletzt am erfolgreichen Auftakt des Space Creator Days im vergangenen Jahr. Fanden die rund 250 Teilnehmer:innen 2022 noch Platz in der Raumfahrthalle, war diese Location für den Space Creator Day 2023 schon zu klein. Zudem hatten mit HyImpulse, Isar Aerospace und der Rocket Factory Augsburg gleich alle drei deutschen Microlauncher-Hersteller ihre Teilnahme mit eigenen Ständen zugesagt. Ebenfalls vor Ort waren GATE Space und das TU Wien Space Team (beide aus Österreich), Space Forge (UK) sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Im Außenbereich war Europas größtes Netzwerk für smarte Materialien smart3 gemeinsam mit dem Fraunhofer IWU und Lamb Space vertreten. Dort wurde nicht nur erklärt, was smarte Materialien sind, sondern auch, welche Einsatzmöglichkeiten von zum Beispiel Formgedächtnislegierungen es in der Raumfahrt gibt.
Einen Coup landeten die Veranstalter mit der Einladung von Nate Simpson, dem Creative Director von Kerbal Space Programm (KSP) 2. Dass er auch einen eigenen Programmpunkt hatte, lies bereits im Vorfeld eine besondere Überraschung erwarten.
Also galt es, zahlreiche Traversen zu installieren, Banner anzubringen und die teilweise Bestuhlung einzurichten. Darüber hinaus musste auch eine Bühne sowie eine LED-Leinwand noch aufgebaut werden. Schon hier zeigte sich, dass der Space Creator Day bereits in seinem zweiten Jahr den Kinderschuhen entwachsen ist.
Space Creator Day 2023: mehr #teamSpace, mehr NewSpace, mehr Erlebnis
Die Aufteilung der direkt an das Technikmuseum Speyer angrenzenden Eventhalle war bereits im Vorfeld geplant worden. Während die Unternehmen und Raumfahrtorganisationen auf der einen Seite der Halle ihren Platz haben sollten, befanden sich ihnen gegenüber die Space Creator. Josef Grunig, der Kopf hinter “HoppAR” hat extra für den Space Creator Day eine neue Funktion in seine Augmented Reality-App implementiert: Kinder konnten auf vorgedruckten Blättern ihre ganz eigene Rakete designen und anschließend in der App starten lassen. Besonders beeindruckend war der Gemeinschaftsstand der 3D-Creator, die zahlreiche Exponate mit nach Speyer brachten. Nicht zu übersehen war eine Falcon Heavy (SpaceX) von LuClass im Maßstab 1:36, die damit auf die beachtliche Höhe von über 200 cm kommt. Auch die 3D-gedruckten Mission-Patches von Christian Schiffer waren wieder ein Blickfang. Als Highlight fertigte er für den Space Creator Day zudem ein Exponat an, in dem unter dem Hashtag #teamSpace alle deutschsprachigen Creator vereint sind.
Für leuchtende Augen bei Raketenfans sorgte Calvin (3D Shuttle), der den Stand der Creator in einen wahren Rocket-Garden verwandelte. Von den deutschen Microlaunchern RFA One (RFA), Spectrum (Isar Aerospace) und SL1 (HyImpulse) über das Space Shuttle bis hin zur Falcon 9 und dem Starship samt Booster (SpaceX) zeigten seine Modelle die gesamte Bandbreite der Raumfahrt. Zudem stiftete er den Preis für die Gewinnerin oder den Gewinner des Astro-Quiz: Ein Starship inklusive Booster.
© Martin Dallinger
Letztlich hatten sich rund 30 Mitglieder aus der Community als Helfer:innen gemeldet, um für einen reibungslosen Ablauf des Events zu sorgen. Wie unverzichtbar ihr Einsatz ist, zeigte sich am Samstag.
Gute Laune trotz langer Schlangen
© Martin Dallinger
Etwa eine Stunde vor dem offiziellen Start begann sich vor dem Hangar 10 eine Schlange zu bilden, die von Minute zu Minute länger wurde. Die Besucher:innen kamen nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch von jedem Kontinent. Für die Crew am Eingang des Space Creator Days bedeutete das, in Windeseile Tickets zu scannen, Zugangsbändchen zu verteilen und kurz auf Organisatorisches hinzuweisen. Und so füllte sich die Halle in kürzester Zeit mit Raumfahrt-Enthusiast:innen, die an diesem Tag ihre Social Media-Stars treffen wollten.
Internationales Line-up und interaktive Sessions
Beim Line-up haben die Veranstalter im Vergleich zum Vorjahr nochmal ordentlich nachgelegt. Und so liest sich das Line-up auch 2023 wie das Who is who der internationalen Raumfahrt-Influencer. Wer jetzt denkt, dass sich diese ob der für den Erfolg notwendigen Abonnenten und Follower in einem permanenten Konkurrenzkampf befinden, irrt sich. Stattdessen glich das Meetup in weiten Teilen einem Klassentreffen zwischen alten Bekannten, die sich viel zu selten sehen. Um den ganzen Tag aber auch die notwendige Struktur zu geben, gab es ein Programm, das in diesem Jahr durch mehr Abwechslung und Interaktion geprägt war.
Space Creator Elevator Pitches
Zum Beginn hatten alle Space Creator die Möglichkeit, sich selbst und ihre Kanäle vorzustellen. Die Challenge dabei war die zeitliche Begrenzung. Denn um das Publikum von sich selbst zu begeistern, blieben lediglich 60 Sekunden Zeit. Über die Reihenfolge der Pitches entschied dabei der Zufall. Aus persönlichen Gründen waren 2023 Mars Chroniken, Felix Schlang (What about it!?), Mondgeflüster, VideoSpaceNews sowie Owe (Spacex 3D Creation Eccentric) nicht vor Ort.
Pitch # | Kanal / Space Creator | Kanal |
---|---|---|
1 | NASASpaceflight (Adrian Beil) | NSF auf YouTube |
2 | SWDennis | YouTube |
3 | Everyday Astronaut (Florian Kordina) | EDA auf YouTube |
4 | Astrodrom (Roman Lehmacher) | YouTube |
5 | Orbital Plausch | YouTube |
6 | SpaceExplorerW | Twitch |
7 | What about it!? / WAI Plus | WAIplus auf YouTube |
8 | Harzner | YouTube |
9 | Matt Lowne | YouTube |
10 | Caspar Stanley | Website |
11 | Yggis Kosmos | YouTube |
12 | Primal Space | YouTube |
13 | Astro-Tim | YouTube |
14 | Shadowzone | YouTube |
15 | Senkrechtstarter | YouTube |
Workshop “Von der Idee zu Script und Artikel” von NASASpaceflight übertrifft alle Erwartungen
Direkt nach seinem Pitch machte sich Adrian Beil von NASASpaceflight auf den Weg zu den Konferenzräumen, um seinen Workshop durchzuführen. Nach dem Motto “first come, first serve” konnte jede:r daran teilnehmen, die oder der rechtzeitig vor Ort war. Dass die Nachfrage jedoch so riesig sein würde, war nicht abzusehen. Da der zunächst kleinere der beiden Räume aus allen Nähten platzte, zogen alle schnell in den größeren. Doch auch dieser füllte sich rasant, weswegen kurzerhand das Mobiliar aus dem kleinen Raum noch in den großen verbracht wurde. So konnten letzten Endes runde 70 Teilnehmer:innen erfahren, wie man von einer Idee zu einem Script und schließlich zu einem Artikel bzw. Video kommt.
Volker Schmidt (DLR) stellt Zusammenarbeit von DLR und ESA vor
© Martin Dallinger
Unterdessen stellte Volker Schmidt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf der Hauptbühne vor, wie das DLR und die Europäische Raumfahrtagentur ESA zusammenarbeiten. Einen besonderen Fokus legte er dabei erwartungsgemäß auf die astronautische Raumfahrt zur Internationalen Raumstation ISS. Dabei kann er wie kaum ein anderer aus dem Nähkästchen plaudern, schließlich leitete er das DLR-Missionsteam der horizons-Mission von Alexander Gerst.
Nach einer spannenden Präsentation hatte das Publikum vor Ort die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Und diese Gelegenheit wurde auch wahrgenommen und natürlich wollten viele von einem Fachmann wissen, wie die Zukunft der ISS aussieht. Schließlich sollte diese bereits außer Dienst gestellt werden, nun aber bis 2030 weiter im Orbit verbleiben. Wie genau es mit der ISS weitergehen wird, konnte auch Volker Schmidt nicht mit Gewissheit beantworten, aber doch zumindest ein paar Ausblicke und Einblicke in die Hintergründe liefern.
HyImpulse Company Pitch
Einen Blick hinter die Kulissen gewährte auch Konstantin Tomilin, COO von HyImpulse. Der Microlauncher-Hersteller aus Neuenstadt am Kocher ist eines von drei Unternehmen, die Deutschland einen souveränen Zugang zum All verschaffen wollen. Dabei verfolgt HyImpulse mit einem hybriden Antrieb aus flüssigem Sauerstoff (LOX) und Paraffin einen einzigartigen Ansatz. Tomilin gab nicht nur Einblicke in die Technik, sondern stellte auch Meilensteine vor. Vor jedem Raketenstart besonders interessant sind natürlich die geplanten Flugprofile, die ebenfalls zu sehen waren. Eine lange Pause hatte der COO nicht, denn auch bei der nächsten Session war ein fester Platz auf der Bühne für ihn eingeplant.
Raumfahrt “Made in Germany”
Somit bot einen in dieser Art seltenen Anblick der anschließende Programmpunkt Raumfahrt “Made in Germany”. Denn auf der Bühne faden sich Vertreter von allen drei deutschen Microlauncher-Herstellern sowie Moritz Vieth (Senkrechtstarter) ein. HyImpulse, Isar Aerospace und die Rockt Factory Augsburg befinden sich zwar im Wettbewerb, doch davon war auf der Bühne jedoch kaum etwas zu spüren. Vielmehr wurden immer wieder Gemeinsamkeiten betont und das kollegiale Miteinander gelobt. Dass das keinesfalls selbstverständlich ist, zeigt der Blick in andere Branchen nur allzu gut.
Wer letztlich als erster eine Rakete erfolgreich ins All bringt, macht für Raumfahrt-Enthusiasten keinen Unterschied. Vielmehr fiebert das #teamSpace darauf hin, dass es allen gleichermaßen und bestenfalls möglichst schnell gelingt. Auf die Frage, wer denn als erster einen Launch durchführen wird, antwortete Konstantin Tomilin von HyImpulse schnell und zuversichtlich “Wir!”. Auch wenn er nachfolgend zugab, dass es sich dabei um einen suborbitalen Flug der 14 m hohen Höhenforschungsrakete SR-75 handeln wird.
In-Space-Manufacturing von Space Forge und Space Safety von ESA/ESOC
Nach der Mittagspause stellte Neil Monteiro, Microgravity Research Manager von Space Forge, das britische Unternehmen vor. Mit sagenhafter Entertainer-Qualität zog er das Publikum immer weiter in seinen Bann und erklärte auf bestechend einfache Art, was In-Space-Manufacturing ist und warum die Fertigung im Weltraum relevant ist.
© Storki
Diesem Vortrag schloss sich die Science-Keynote von Holger Krag, Head of the Space Safety (ESA/ESOC) an. Auch diesem folgte das Publikum sehr interessiert und stellte im Anschluss daran spannende Fragen. Unter anderem, wie man unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit Satelliten so konstruieren könnte, dass die für den Bau aufgewendeten Ressourcen nicht durch deren Wiedereintritt in die Atmosphäre verloren gehen. Bis dafür jedoch technische Lösungen entwickelt werden, über die man ernsthaft sprechen kann, dürften noch einige Jahre vergehen. Denn – so die Erkenntnis aus dem Vortrag – derzeit sind die “Altlasten” der bisherigen Raumfahrt das mit Abstand größte Problem. Ansätze, bestehenden Weltraumschrott zu beseitigen, gibt es einige. Der vielversprechendste für größere Objekte ist derzeit ClearSpace-1.
90 Sekunden zu… mit Harzner und Orbital Plausch
Im ersten wirklich interaktiven Programmpunkt traten die beiden YouTuber Harzner und Orbital Plausch gegeneinander an. Obwohl sie sonst regelmäßig wechselnd in gemeinsamen Live-Talks zu sehen sind, waren sie diesmal mehr oder minder Gegner. Ihre Aufgabe bestand darin, zu verschieden Thesen Stellung zu beziehen und das Publikum von ihrer Meinung zu überzeugen. Darüber, wer zur jeweiligen These die besseren Argumente dafür oder dagegen gebracht hatte, stimmte das Publikum live ab. Im Endergebnis gewann Harzner mit 4:1 Punkten, die einzelnen Runden waren jedoch stets ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
© Storki
# | These | Harzner | Orbital Plausch |
---|---|---|---|
1 | Ohne staatliche Regulierung wird die kommerzielle Raumfahrt die Menschheit kein Stück voran bringen. | x | |
2 | Raumfahrtagenturen leisten nur einen marginalen Beitrag zu innovativen Raumfahrtprojekten. | x | |
3 | Wir werden als Spezies niemals dauerhaft andere Himmelskörper besiedeln. | x | |
4 | Siedler:innen auf dem Mars sollten ohne Einfluss von der Erde über vor Ort geltendes Recht und Gesetz entscheiden. | x | |
5 | Weltraumschrott ist ein schönes Buzzword, aber ein ernsthaftes Problem wird er auch in Zukunft nicht darstellen. | x |
Kerbal Space Program 2 – For Science!
Als Nate Simpson, Creative Director von Kerbal Space Program 2, die Bühne betrat, wurde es im Hangar 10 schlagartig still. Seine Präsentation leitete er mit der Frage ans Publikum ein, wer eigentlich alles Kerbal Space Programm spiele. Keine Überraschung dürfte es sein, dass sich mehr als die Hälfte aller Anwesenden daraufhin meldete. Seiner Meinung nach sei KSP das beste Spiel aller Zeiten und begründete ein komplett neues Genre: Das “Space Engineering Sandbox Game”. Man sei stolz darauf, dass KSP die nächste Generation an Raumfahrtingenieur:innen begeistere und auch in Raumfahrtagenturen einen festen Platz gefunden hat. Bereits 2019 wurde der Nachfolger KSP 2 angekündigt und erste Inhalte präsentiert. Unter anderem sollte es möglich sein, zukünftige Raumfahrttechnologien nutzen und in einem Multiplayer-Modus spielen zu können. Im Februar 2023 wurde schließlich bekannt gegeben, die Early Access-Version zu veröffentlichen.
Bei seiner Rückschau auf den Inhalt der neuen Version machte Nate Simpson auch keinen Hehl daraus, dass es zahlreiche Bugs gab. Einige davon waren offensichtlich, andere wiederum führten dazu, dass Raumfahrzeuge zufällig auseinander fielen. Auch die Physik-Engine arbeitete noch nicht zufriedenstellend, was sich unter anderem daran zeigte, dass Raketen sich teilweise wie aus Gummi gefertigt verhielten. Derartige Fehler fordern das Vertrauen der Community in die Entwickler natürlich heraus, wie Simpson betonte. Ein neues Update sollte jedoch zahlreiche Bugs beheben. Damit sei er am Ende seiner Präsentation, so Simpson.
Ausblick auf KSP 2 For Science!
© Storki
Um das ungläubige Schweigen in der Halle nicht zu sehr herauszufordern, kam er jedoch zum Wesentlichen Punkt. Der Ankündigung eines erreichten Meilensteins und dem damit verbundenen Release von KSP 2 For Science im Dezember 2023. Dieses Announcement honorierte das Publikum dann auch mit Applaus. Zudem solle sich Kerbal Space Programm von einem Sandbox Game zu einem Spiel weiterentwickeln, mit man auch Stunden damit verbringen kann, Missionen durchzuführen. Dafür haben die Entwickler:innen zahlreiche Anpassungen vorgenommen, die sich letztlich auf die Spielengine auswirken werden und KSP zu einem komplett neuen Erlebnis machen sollen.
Astro-Quiz mit Astro-Tim und Yggis Kosmos
Spielerisch ging es auch mit dem nächsten Programmpunkt weiter, bei dem die beiden YouTuber Astro-Tim und Yggis Kosmos gemeinsam gegen das Publikum spielten. Insgesamt 12 Fragen aus der Astronomie galt es zu beantworten. Für die Mitspieler:innen aus dem Publikum bestand die Challenge darin, die Fragen auch möglichst schnell richtig zu beantworten. Denn dafür gab es Extra-Punkte und am Ende winkte ein Preis für den oder die Schnellste.
# | Frage | Antwortmöglichkeiten |
---|---|---|
1 | Warum sieht man vom Mond nur eine Seite? | (1) Weil er wie die Erde eine Scheibe ist (2) Weil er sich nicht dreht (3) Wegen der gebundenen Rotation (4) Man sieht jede Seite |
2 | Wie heißt der erste entdeckte Exoplanet? | (1) Kepler-186f (2) 51 Pegasi b (3) Gliese 581c (4) TRAPPIST-1e |
3 | Wie schnell ist Lichtgeschwindigkeit? | (1) 300.000.000 m/s (2) 299.792.854 m/s (3) 299.792.458 m/s (4) 299.792.548 m/s |
4 | Was sind die fünf häufigsten Elemente im Universum? | (1) He, Fe, Ne, Ge, Se (2) H, He, C, Ne, O (3) H, O, He, Xe, C (4) H, He, O, C, N |
5 | Welche sind die beiden Nachbarplaneten der Erde? | (1) Merkur & Venus (2) Venus & Mars (3) Mars & Jupiter (4) Saturn & Neptun |
6 | Welcher Planet unseres Sonnensystems hat die meisten Monde? | (1) Mars (2) Erde (3) Jupiter (4) Saturn |
7 | Wie nennt man einen Festkörper kosmischen Ursprungs, der die Erdoberfläche erreicht hat? | (1) Meteor (2) Meteorit (3) Meteoroid (4) Stein |
8 | Wann wurde Pluto zum Zwergplaneten “degradiert”? | (1) 11. August 1999 (2) 24. August 2006 (3) 12. April 2012 (4) 20. Februar 2020 |
9 | Welche Klassifizierung von Galaxien gibt es NICHT? | (1) Hubble-Sequenz (2) De-Vaucouleurs-System (3) Vesto-Slipher-Skala (4) Yerkes/Morgan-System |
10 | Zu welchem Ziel wurde die Arecibo-Botschaft gesendet? | (1) Messier 4 (2) Messier 13 (3) Omega Centauri (4) Terzan 5 |
11 | Wie hieß die erste Raumsonde, die auf einem fremden Planeten landete? | (1) Venera 7 (2) Huygens (3) Viking 1 (4) Vega 2 |
12 | Wie groß ist das beobachtbare Universum? | (1) 13,8 Mrd. Lichtjahre (2) 4,8 Mrd. Lichtjahre (3) 46,3 Mrd. Lichtjahre (4) unendlich groß |
3-2-1-Speed-Quiz mit Matt Lowne, Primal Space, SpaceExplorerWhitney und Senkrechtstarter
Als nächstes waren Matt Lowne, Primal Space, SpaceExplorerWhitney und Senkrechtstarter auf der Bühne. Ihre Aufgabe war es, die prozentuale Verteilung von Antworten einer Umfrage richtig einzuschätzen. Diese stammten aus der Community, die diese vorab anonym beantwortet hat. Das Prinzip hinter diesem Spiel dürfte den meisten aus der Fernsehsendung 1, 2 oder 3 bekannt sein. Während einige Antworten – und Einschätzungen der Space Creator – eindeutig waren, gab es durchaus auch überraschende Momente.
Welche Schwerlastrakete wird die Raumfahrt am wahrscheinlichsten und deutlichsten prägen?
Starship
87 %
NewGlenn
3 %
Space Launch System
9 %
Welcher Microlauncher wird 2025 am häufigsten starten?
RFA One
10 %
Electron
67 %
Spectrum
10 %
Wer gewinnt das aktuelle Rennen um die Rückkehr der Menschheit zum Mond?
NASA (USA)
62 %
CNSA (China)
26 %
ESA (Europa)
5 %
Woher stammt der erste Mensch auf dem Mars?
Asien
20 %
Nordamerika
69 %
Europa
10 %
Welche Raumstation wird das Erbe der ISS fortführen?
Axiom Space
25 %
Lunar Gateway
41 %
Chinese Space Station
20 %
Auf welche Satellitenkonstellation könntest du am WENIGSTEN verzichten?
Starlink
7 %
Galileo
10 %
GPS
80 %
Wann werden zum ersten Mal mehr als 100 Menschen gleichzeitig im Weltall sein?
2035
38 %
2040
33 %
2045
15 %
Welches Weltraumteleskop hat der Menschheit bisher den größten Nutzen gebracht?
JWST
8 %
Kepler
8 %
Hubble
77 %
Wohin würdest du reisen, wenn ein Flug ins Weltall nicht mehr als ein Urlaub auf der Erde kosten würde?
Raumstation
18 %
Mond
31 %
Mars
26 %
Boca Chica Live – mit Adrian Beil von NASASpaceflight
Um kaum ein anderes Launch-System besteht derzeit so ein Hype wie um SpaceX’ Starship. Nach einem ersten Testflug des Gesamtsystems am 20. April 2023 wartet die Raumfahrtgemeinde auf den nächsten Start. Dabei wird jede noch so kleine Veränderung auf dem texanischen Gelände von SpaceX beobachtet. In bester Lage befinden sich dabei die Kameras von NASASpaceflight, deren Bilder in mehreren 24/7-Livestreams gesendet werden. Adrian Beil gab in seiner Session einen Einblick, welchen Herausforderungen das Team zunächst gegenüber stand. Nicht nur, dass sich Boca Chica (Texas, USA) mehr oder minder mitten im Nirgendwo befindet, sondern es fehlt auch an der notwendigen Infrastruktur. Ganz abgesehen davon ist es auch in den Vereinigten Staaten nicht besonders ratsam, ohne Genehmigung einfach irgendwo Kameras aufzustellen.
© Martin Dallinger
Die von NASASpaceflight gefundene Lösung ist dabei so einfach wie brillant: eigenes Land. Den notwendigen Strom liefern Solarpanele und auch für Internetverbindungen ist mittlerweile gesorgt. Im Ergebnis läuft seit dem 12. Juli 2021 ein Livestream auf YouTube, bei dem über einen Ticker regelmäßig Updates eingespielt werden.
XR-Lab EAC/ESA
Die letzte Science-Keynote des Space Creator Days hielt Andreas Treuer von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA. Er stellte das XR-Lab der ESA vor, mit dem unter anderem Astronaut:innen für künftige Missionen trainiert werden. XR steht für Extended Reality und verbindet Augmented Reality, Virtual Reality und Mixed Reality. Bereits 2015 wurde das XR-Lab am European Astronaut Centre (EAC) in Köln etabliert. Heute deckt das Portfolio der XR-Aktivitäten astronautische Missionen in mehrfacher Hinsicht ab. Unter anderem gibt es eine VR-Anwendung, mit der Astronaut:innen in der Handhabung des 17 Meter langen Roboterarms der ISS geschult werden. Außerdem lassen sich Weltraumspaziergänge im Orbit sowie auf anderen Himmelskörpern simulieren. Nachdem Deutschland nach langem Zögern den Artemis Accords der NASA beigetreten sind, könnte das XR-Lab zukünftig noch relevanter werden. Schließlich ist es so zumindest denkbar, dass auch deutsche Astronaut:innen eines Tages einen Fuß auf den Mond setzen.
Quo vadis, spaceflight? mit Tim Dodd (Everyday Astronaut)
Unseren kosmischen Nachbarn aus nächster Nähe beobachten können wird auch Tim Dodd, der mit seinem YouTube-Kanal ein Millionenpublikum erreicht. Als Headliner war Dodd extra aus den USA angereist und sorgte kontinuierlich für langen Schlangen am Stand der Space Creator. Für ein Autogram, ein Selfie und einen kurzen Talk mussten die Besucher:innen teilweise über eine Stunde anstehen, trotzdem nahm sich Tim für jede:n Einzeln:e Zeit.
Auf der Bühne teilte er dann seine Einschätzung zur Zukunft der Raumfahrt mit dem Publikum. Angefangen von der Erde über den erdnahen Orbit, Raumstationen und den Mond ging es dabei bis zum Mars. Den Mond wird er dabei als Mitglied der #dearMoon-Mission in einem Starship selbst umrunden. Sein Training dafür habe allerdings noch nicht begonnen, da das Starship dafür erst einmal beweisen muss, dass es zuverlässig starten und landen kann.
© Martin Dallinger
Obwohl Tim Dodd bereits mehrere exklusive Interviews mit Elon Musk geführt hat, betonte er während seiner Session, dass Raumfahrt eben nicht nur SpaceX ist. Dabei verwies er unter anderem auf HyImpulse, Isar Aerospace und die Rocket Factory Augsburg, die mit ihrer Anwesenheit ja genau das zeigten.
#teamSpace-Awards
Den letzten Programmpunkt des Space Creator Days bildete die Verleihung der #teamSpace-Awards, die Astrodrom erstmalig ausgelobt hatte. Aus allen Nominierungen hatte eine Jury eine Shortlist erstellt, aus der dann in einem Community-Voting die Gewinner ermittelt wurden.
© Storki
Kategorie | Gewinner |
---|---|
Bestes Merchandise | European Space Agency (ESA) |
Bestes Storytelling | OroraTech |
Beste Beteiligung der Community | Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) |
Bestes Marketing/PR | KSat e.V. Stuttgart |
Bester Newcomer | The Exploration Company |
Von der Community, für die Community
Dass der Space Creator Day 2023 ein so großer Erfolg wurde, ist vor allem all denjenigen zu verdanken, die hinter den Kulissen agieren. Maßgeblich organisiert wurde der SCD vom Kernteam um Simon Baumann, Christian Schiffer und Florian Kordina. Doch ohne die vielen Helfer:innen vor Ort wäre ein Event dieser Größe und Qualität undenkbar gewesen. Und schon heute zeichnet sich ab, dass es wohl auch einen Space Creator Day 2024 geben wird. Wann und wo, steht allerdings noch nicht fest. Was aber klar ist: Der Space Creator Day wird das größte Meet & Greet der europäischen Raumfahrt-Community bleiben.
© Storki