@ Gasometer Oberhausen/Thomas Wolf

DLR unterstützt Ausstellung im Gasometer Oberhausen

Diese Space News wurde veröffentlicht am Do, 07.10.2021 – 18:06 CEST und berichtet über DLR

Seit dem 1. Oktober 2021 zeigt das Gasometer Oberhausen die Ausstellung “Das zerbrechliche Paradies”. Besuchende haben so die Möglichkeit, einen beeindruckenden Blick auf die Klimageschichte der Erde zu werfen. Unterstützt wird die Ausstellung durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR.

Die ganze Geschichte

Seit ihrer Entstehung vor rund 4,54 Milliarden Jahren gab es auf der Erde zahlreiche Veränderungen. Zu Beginn war sie ein unbewohnbarer Gesteinsbrocken im Weltall, heute ist sie der einzige Planet, von dem man mit Sicherheit sagen kann, dass es auf ihm Leben gibt. Doch keine Spezies hat das Gesicht der Erde so geprägt und verändert, wie der Homo sapiens. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert, also mit Beginn der Industrialisierung im globalen Norden, sind die Auswirkungen menschlichen Handelns deutlich sichtbar. Vor allem der weltweite Hunger nach Energie und Rohstoffen hinterlässt auf dem Blauen Planeten Spuren. Dass der sorglose Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen in eine Sackgasse führt, ist den meisten Menschen bewusst. Dennoch erschließt sich das Gesamtbild unseres komplexen Ökosystems im Alltag nur schwer bis gar nicht. Wem jedoch das Privileg zuteil wurde, die Erde vom Weltraum aus mit eigenen Augen gesehen zu haben, erkennt dessen Zerbrechlichkeit. Bereits der erste Raumfahrer der Geschichte Juri Gagarin funkte aus dem Weltall die Worte: “Ich sehe die Erde! Sie ist so wunderschön!” Ähnlich äußerten sich bisher alle Astronaut:innen, zuletzt William Shatner. Als 90-Jähriger hob er am 13.10.2021 mit Blue Origin als Mitglied der Mission NS-18 zu einem Suborbitalflug ab. Kurz nach der Landung zeigte er sich im Gespräch mit Jeff Bezos tief beeindruckt von dem, was er gesehen habe.

Wir bringen den Menschen Kunst und Wissenschaft gleichzeitig nah. Das ist das Besondere am Gasometer.

Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin Gasometer GmbH
© Gasometer Oberhausen / Thomas Wolf

Die Ausstellung “Das zerbrechliche Paradies” im Gasometer Oberhausen ist nicht minder beeindruckend. Als Highlight erwartet Besuchende im 100 m hohen Luftraum die “Erdskulptur” mit einem Durchmesser von 20 Metern. Auf sie werden mit einer Auflösung von 58 Megapixeln Daten des Earth Observation Centers des DLR projiziert. Ziel ist es laut Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer GmbH, “die schützenswerte Schönheit unseres Planeten zu zeigen.” Dafür wird auch auf Missstände wie die Rodung der Regenwälder, die Vermüllung der Ozeane oder die Folgen industrieller Landwirtschaft aufmerksam gemacht. Demgegenüber werden auch Projekte gezeigt, die als Hoffnungsschimmer Mut machen sollen. So zum Beispiel Vorhaben The Ocean Cleanup, das Vertical Forest-Gebäude in Mailand oder auch die Renaturierung der Emscher direkt vor dem Gasometer.

“Die Erdbeobachtung erlaubt uns, etwas über den Gesundheitszustand der Erde zu sagen.”

Wie Nils Sparwasser vom DLR betont, sind die erhoben Daten von Satelliten zunächst erstmal nicht zwingend Bilder. Vor allem dann, wenn Messungen in Spektralbereichen vorgenommen werden, die dem menschlichen Auge vorenthalten bleiben – wie zum Beispiel Infrarot. Die von Satelliten gesammelten Informationen werden von Stationen in der Arktis und Antarktis, aber auch in Oberpfaffenhofen und Neustrelitz empfangen. Anschließend werden die Rohdaten vom Earth Observation Center ausgewertet und aufbereitet. Aus den Messwerten lassen sich dann Informationen zum Beispiel über den Zustand der Gewässer oder der Atmosphäre gewinnen. Und in Verbindung mit Licht, Sound und einem Konzept wird daraus im Gasometer Oberhausen eine emotionale Ausstellung. Neben der großen Erdskulptur gibt es in der Ausstellung noch 20 weitere Globen, auf denen verschiedene Daten dargestellt sind.

© Gasometer Oberhausen/Dirk Böttger

Mein Wunsch ist es, dass Besucher aus dieser Ausstellung nachdenklich heraus gehen und sie nicht nur schön fanden. Denn es kommt beim Klimawandel und beim globalen Wandel, der noch viel mehr umfasst – nämlich den Umgang mit unseren Ressourcen – auf das Verhalten eines jeden Einzelnen an. Denn jeder kann wahnsinnig viel tun, doch dafür braucht es ein Bewusstsein. Und wenn wir zeigen können, wie schön und erhaltenswert die Erde ist, aber auch, wie sehr wir sie beanspruchen, dann ist das ein Riesenerfolg. Wenn wir dann auch noch den Schritt schaffen, dass Menschen das mit nach Hause nehmen und bei der nächsten Kaufentscheidung berücksichtigen, dann bin ich glücklich.

Nils Sparwasser, Abteilungsleiter Earth Observation Center, DLR

Die Ausstellung “Das zerbrechliche Paradies” im Gasometer Oberhausen läuft noch bis zum 30. Dezember 2022, eine Verlängerung ist optional möglich. Geöffnet ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr, in den Ferien (NRW) auch montags. Tickets gibt es bereits ab 8 Euro (ermäßigt), die Familienkarte kostet 27 Euro.


via DLR, Gasometer Oberhausen

Header Bild: @ Gasometer Oberhausen/Thomas Wolf
Verfasst von M. Weissflog
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