Erstflug der RFA ONE startet vom SaxaVord Spaceport
Published on Fr, 13.01.2023 – 13:16 CET in Upstream, covering Rocket Factory AugsburgDie Rocket Factory Augsburg AG (RFA) und SaxaVord Spaceport (UK) haben ihre Partnerschaft für den Startbetrieb bekannt gegeben. Demnach wird RFA exklusiven Zugang zum Launch Pad Fredo auf den Shetlandinseln haben. Damit sichert sich das Augsburger Unternehmen die Möglichkeit von Orbitalstarts des Microlaunchers RFA ONE.
Der erste Start einer RFA ONE ist bereits für Ende 2023 geplant. Aufgrund der fehlenden Startmöglichkeit in Deutschland war lange darüber spekuliert worden, wo die Microlauncher zukünftig abheben sollen. Im Gespräch sind unter anderem eine schwimmende Plattform in der Nordsee, allerdings ist es in letzter Zeit eher ruhig um die German Offshore Spaceport Alliance. Auch der erst kürzlich eröffnete Esrange Spaceport (Schweden) nördlich des Polarkreises schien wahrscheinlich. Nun aber soll der erste Start einer RFA ONE vom nördlichsten Punkt Großbritanniens aus stattfinden. Die zu Schottland gehörenden Shetlandinseln liegen zwischen Norwegen, Schottland und den Färöern in der Nordsee und im Nordatlantik.
SaxaVord – Der “NewSpace Spaceport”
Vom SaxaVord Spaceport aus sollen Nutzlasten sowohl in polare als auch in sonnensynchrone Orbits gebracht werden. Zudem sollen neben den Starts auch Tests sowie die Qualifizierung der Kernstufen der RFA ONE stattfinden. Beginnen werden diese voraussichtlich bereits Mitte 2023. Die Startanlage wurde erst Ende 2022 fertiggestellt.
Die Betreiber des Spaceports wollen zukünftig nicht nur mit ihren bis zu drei Startanlagen überzeugen, sondern unter anderem auch die Begeisterung für MINT-Fächer wecken. Dafür soll es Kooperationen mit der ESA sowie der UK Space Agency geben, ein Umfeld für Raumfahrtforschung entstehen und stark auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam gemacht werden.
Jungfernflug der RFA ONE mit sieben Nutzlasten
Der Jungfernflug der RFA ONE ist derzeit für Ende 2023 geplant und wird in eine sonnensynchrone Umlaufbahn (500 km) erfolgen. Entsprechend der Vorgaben aus der Microlauncher-Competition ist die Rocket Factory Augsburg dazu verpflichtet, auf diesem Flug Nutzlasten ins All zu bringen. Wer einen der limitierten Plätze erhalten hat, gaben RFA und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR am 6. Dezember 2022 bekannt. Aus allen Bewerbenden wählte eine Jury folgende sieben Nutzlasten aus:
- AllBertEinStein (TU München)
- ARTICA (SPACEMIND (NPC – New Production Concept SRL))
- Separation Ring Mission (SPACEMIND (NPC – New Production Concept SRL)
- Curium Two (Planetary Transportation Systems)
- ERMINAZ (AMSAT-Deutschland e.V.)
- PCIOD (DCubed)
- SpaceDREAM (Kinetic Space)
Die mehrjährigen Partnerschaft sieht Angaben der Rocket Factory Augsburg zufolge auch Investitionen im zweistelligen Millionenbereich vor.