OroraTech implementiert “Burnt Area”-Feature
Published on Do, 23.02.2023 – 14:03 CET in Downstream, covering OroraTechWaldbrände haben enormen Einfluss auf den Klimawandel. Die von ihnen verursachten Schäden können dabei verheerend und langanhaltend sein. Zur effektiven Verwaltung und Wiederherstellung ist ein gründliches Verständnis des betroffenen Gebiets und des Ausmaßes der Zerstörung erforderlich. Mit dem “Burnt Area Mapping” auf der Wildfire Solution-Plattform ermöglicht OroraTech nun eine umfassende Bewertung der Auswirkungen von Waldbränden.
Erst Mitte Februar 2022 verkündete OroraTech, dass ihnen ein Durchbruch in der Früherkennung von Waldbränden gelungen sei. Nun legt das Münchner NewSpace-Unternehmen nach und liefert in seiner Software auch Informationen über von Waldbränden zerstörte Gebiete. Möglich wird dies durch die Kombination von hochaufgelösten Daten der Satelliten Sentinel-2A, Sentinel-2B, Landsat-8 und Landsat-9. Um verbrannte Gebiete zu erkennen, analysiert OroraTech die Veränderung des Normalized Burn Ratio (NBR), einem Spektralindex, mit dem sich Vegetation und Holzkohle erkennen lassen. Sobald eine potenzielle Brandfläche ausgemacht wurde, wird sie einer Reihe von Tests unterzogen.
So werden atmosphärische Effekte korrigiert und die Daten von Sentinel-2, Landsat-8 und Landsat-9 homogenisiert. Wurden potenziell verbrannte Gebiete identifiziert, folgt die Entfernung von wolkenbehafteten Pixeln sowie die Kartierung und nochmalige Überprüfung verbrannter Gebiete. Mit diesem Verfahren soll verhindert werden, dass es sich um eine Falscherkennung handelt – die zum Beispiel durch frisch gerodete Wälder oder abgeerntete Felder verursacht wurde. Die verbliebenen Flächen werden anschließend entsprechend ihres Schweregrades klassifiziert und in der Anwendung zur Verfügung gestellt.
“Burnt Area” im Vergleich zu “Active Fire”
Untermauert werden die Informationen durch umfangreiche Datensätze aktiver Brände, die OroraTech in den letzten vier Jahren gesammelt hat. Dazu nutzt das Unternehmen Sensoren mit unterschiedlichen Auflösungsgraden, die pro Pixel von 10 Metern bei Satelliten in einer niedrigen Erdumlaufbahn bis zu 2 Kilometern bei Satelliten in einer geostationären Umlaufbahn reichen. Damit sei die Analyse von einer 10 mal 10 Meter großen Fläche möglich, die für mehrere Branchen von Interesse ist. Beispielsweise können die Forstwirtschaftler:innen mithilfe der Funktion herausfinden, welche Bäume betroffen sind, und das Ausmaß der Schäden am Mutterboden bewerten. Die Versicherungswirtschaft kann detaillierte Einblicke in Entschädigungsansprüche auf der Grundlage des Ausmaßes der betroffenen Fläche erhalten und Kundenansprüche validieren. Die Landwirtschaftliche Industrie kann die Menge der verlorenen Biomasse bewerten und die Auswirkungen auf bestimmte Lebensräume, einschließlich der erwarteten Erholungszeit, einschätzen.