Björn Stoffers (OroraTech) zieht sich aus operativem Geschäft zurück
Published on Do, 27.10.2022 – 09:02 CEST in Internals, covering OroraTechIn einem persönlichen Beitrag teilte der Mitgründer des Münchner Erdbeobachtungs-Startups OroraTech mit, sich aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen. Ganz ausscheiden wird er aber nicht – und sich auch weiterhin mit Zukunftsthemen befassen.
“Liebe Freunde, ich mache eine Pause!”
Mit diesem Satz leitete OroraTechs Co-Founder im Business-Netzwerk LinkedIn die Mitteilung ein, sich aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen. In seinem Post fasst er die letzten fünf Jahre zusammen, die für ihn “die Reise seines Lebens” waren. Dabei habe sich OroraTech für ihn zu einer Sucht entwickelt, die vor allem Zeit koste. Zukünftig wolle er mehr davon mit seiner Familie und Freunden verbringen, aber auch mehr reisen.
Dem Münchner Unternehmen wird er dennoch erhalten bleiben – als Mitbegründer, Aktionär und Berater. Denn auch seiner Expertise ist es zu verdanken, dass sich OroraTech innerhalb von nur fünf Jahren von einer vagen Idee zu einem Unternehmen mit mehr als 80 Mitarbeitenden aus 25 Ländern entwickeln konnte.
Als wir 2017 begannen, die ersten Konzepte für OroraTech zu zeichnen, hatten wir wenig Ahnung, was wir taten, aber absolut keine Zweifel, dass wir es schaffen würden.
Björn Stoffers, OroraTech
Das Gründungsteam um Thomas Grübler, Björn Stoffers, Florian Mauracher und Rupert Amann hat sich der frühzeitigen Erkennung von Wald- und Buschbränden durch Raumfahrttechnik verschrieben. Dazu nutzt OroraTech zum Einen Daten von Erdbeobachtungssatelliten der ESA. Diese weisen jedoch Lücken in den Überflugzeiten bestimmter Regionen auf, wodurch der Erkennung von Waldbränden starke Grenzen gesetzt sind. Um die Datenlage zu verbessern, startete im Januar 2022 mit FOREST-1 der erste eigene Satellit ins All. Wie Stoffers betont, habe dieser “unsere kühnsten Erwartungen übertroffen.”
Ausgewertet werden die erhobenen Daten mit einer eigenen Software, die mittlerweile auf allen Kontinenten zum Einsatz kommt. Damit verbunden sind auch lange Arbeitstage, wie Björn Stoffers in seinem Beitrag betont: “Es ist der Anruf nach Australien, mit dem man den Tag beginnt, und der Anruf nach Kanada, mit dem man ihn beendet.” Er ist sich sicher, dass der Erfolg ohne das Team und die Unterstützung des Vorstandes sowie der Investoren nicht möglich gewesen wäre. Sein Dank gilt unter anderem ebenso der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Google, NVIDIA und German Accelerator.
Über seine Zukunftspläne äußert er sich bisher – wie zu erwarten – nur verhalten. “Wenn meine Energie wieder da ist, wahrscheinlich irgendwann im nächsten Jahr, wird es wahrscheinlich eine neue Herausforderung für mich im Bereich der grünen Technologien geben.”