Mynaric stellt CONDOR Mk3 vor
Published on Mi, 25.08.2021 – 15:21 CEST in Upstream, covering MynaricZahlreiche Satellitenkonstellationen sollen die Kommunikation auf der Erde über den Weltraum ermöglichen. Das bekannteste Beispiel ist weltweit verfügbares Highspeed-Internet. Dabei werden hohe Anforderungen an die möglichen Datenübertragungsraten gestellt. Mit konventioneller Technik sind diesen jedoch klare Grenzen gesetzt. Die Kommunikation mittels Laser verspricht hingegen deutlich höhere Bandbreiten. Das Gilchinger Unternehmen Mynaric stellte nun im Rahmen des 36. Space Symposiums (23.-26. August 2021, Colorado Springs, USA) die nächste Generation optischer Kommunikationsterminals für Satellitenanwendungen vor.
Wie in einer Animation zu sehen ist, soll der Datenaustausch über Laser zwischen Satelliten, Drohnen und Bodenstationen stattfinden. Als mögliche Entfernung zwischen den einzelnen Terminals werden 7.500 km angegeben. Was bisher nur in der Theorie möglich war, wird nun also Wirklichkeit. Denn dass die Technik des Optical Intersatellite Link (OISL) tatsächlich funktioniert, konnte Mynaric als erstes Unternehmen überhaupt bereits beweisen. Laut Unternehmensangaben lassen sich die Datenraten des CONDOR Mk3 getauften Terminals zwischen 100 Mbit/s und 100 Gbit/s konfigurieren. Zudem lässt es sich in Serie fertigen, verbraucht weniger Strom, ist kleiner und leichter. All diese Verbesserungen im Vergleich zum Vorgängermodell Mk2 sind laut Mynaric Reaktionen auf Feedback von Kunden und aus der Industrie.
Einen ersten Kunden für den Mk3 gibt es laut Unternehmensangaben bereits ebenfalls. Wer als erster die Technik einsetzen wird, wurde jedoch nicht genannt. Bekannt ist aber, dass die ersten Terminals voraussichtlich ab dem 4. Quartal 2022 ausgeliefert werden, zudem sicherte sich der Kunde Optionen auf weitere 20 Einheiten.
“Es besteht ein wachsender Bedarf an leistungsstarken, sicheren und zuverlässigen Verbindungen mit hoher Bandbreite im und aus dem Weltraum. Mit unserem Weltraumprodukt der neuesten Generation sind wir stolz darauf, Teil der Entwicklung von Lösungen zu sein, die diesem Bedarf entsprechen. Die CONDOR Mk3-Terminals können in Serie produziert werden, was sie erschwinglich macht und einen groß angelegten Einsatz mit kurzen Vorlaufzeiten für eine Vielzahl von Raumfahrtanwendungen ermöglicht.”
Bulent Altan, CEO Mynaric
Hergestellt werden die Produkte von Mynaric sowohl in Deutschland als auch in den USA. Erst im Juni 2021 wurde in Oberpfaffenhofen eine Produktionsstätte eröffnet. Bereits am 11. August kündigte CCO Tina Ghataore jedoch an, dass die Fertigung zukünftig auch im Großraum Los Angeles (Kalifornien, USA) stattfinden soll. Damit könnte Mynaric Zugang zu staatlichen Aufträgen aus den Vereinigten Staaten erhalten, deren Auflage unter anderem die Fertigung der Produkte in den USA ist.
Langfristig plant Mynaric den Aufbau einer Satelliten-Konstellation zur Datenübertragung. Das Unternehmen wurde 2009 von ehemaligen Mitarbeitern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gegründet. Bereits 2013 verlief eine Technikdemonstration zur Datenübertragung via Laser erfolgreich. Im Jahr 2019 wechselte Bulent Altan, früherer Vizepräsident von SpaceX’ Starlink, als CEO zu Mynaric.
via Mynaric