QuNet Initiative

Mynaric erhält Förderung für Quanten­kommunikations­projekte

Diese Space News wurde veröffentlicht am Do, 09.03.2023 – 13:57 CET und berichtet über Mynaric

Mynaric hat von der QuNET-Initiative den Zuschlag für drei Technologieentwicklungsprojekte im Bereich der Quantenkommunikation erhalten. Die Projekte sind Teil der zweiten Phase der Initiative und sollen zwischen 2023 und 2025 mit insgesamt bis zu 5,6 Millionen Euro kofinanziert werden.

Die ganze Geschichte

QuNET ist eine vom des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsinitiative. Deren Ziel ist es, Grundlagen für sichere und robuste IT-Netze zu schaffen, die gegen Cyberangriffe gewappnet sind. Dafür werden im Rahmen der QuNET-Initiative hochsichere Kommunikationssysteme entwickelt, die auf modernster Quantentechnologie basieren. So liest sich die Liste der beteiligten Kerninstitute auch wie das Who’s who deutscher Forschung und Entwicklung:

  1. Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF, Jena
  2. Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI, Berlin
  3. Institut für Kommunikation und Navigation des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR-IKN, Oberpfaffenhofen-Weßling
  4. Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts MPL, Erlangen
  5. Friedrich-Alexander-Universität FAU, Erlangen-Nürnberg

Mynaric soll Technologie für Quantenkommunikation entwickeln

Spätestens Russlands ungerechtfertigter Angriffskrieg gegen die Ukraine zeigte die Notwendigkeit widerstandsfähiger Infrastruktur zur Kommunikation. Dies unterstreicht auch der im Oktober 2022 vom European Space Policy Institute (ESPI) veröffentlichte Bericht “The War in Ukraine from a Space Cybersecurity Perspective“. Wie in dessen Einleitung zu lesen ist, führte Russland zur Zeit des Überfalles auf die Ukraine auch einen Cyberangriff durch. Dieser galt dem von der ukrainischen Armee genutzten Satellitennetzwerk KA-SAT. Insofern ist Geheimhaltung ein besonders hohes Gut. Es ist daher nur folgerichtig, dass die Arbeiten von Mynaric im Rahmen der Projekte vollständig in Deutschland durchgeführt werden. Sie umfassen:

  • die Entwicklung eines skalierbaren Prototyps einer optischen Bodenstation, die Quantenschlüssel von hochsicheren Satellitennetzwerken im Weltraum empfangen kann;
  • die Demonstration eines optischen Kommunikationsterminals für luftgestützte Plattformen in großer Höhe, das Quantenschlüssel über Luft-Luft- und Luft-Boden-Verbindungen austauschen kann;
  • die Erforschung kompakter optischer Technologien, die Quantenschlüssel- und Laserkommunikation für feste und mobile Netzknoten ermöglichen.

“Mynaric hat schon immer die Grenzen der Laserkommunikationstechnologie erweitert und diese Projekte sind eine Fortsetzung dieser Entwicklung”, sagte Joachim Horwath, CTO und Gründer von Mynaric. “Quantenkommunikation ermöglicht ein hohes Maß an Cybersicherheit, um zukünftigen Bedrohungen der Datenintegrität und -sicherheit zu begegnen. Optische Kommunikationsendgeräte sind ein grundlegender Baustein für die Realisierung von Quantennetzwerken über große Entfernungen und in mobilen Szenarien”.

Mynarics Erfolge im europäischen Regierungsumfeld

Bereits Anfang 2022 hatte die ESA Mynaric mit der Erforschung optischer Technologien für die nächste Generation optischer Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen Satelliten beauftragt. Und auch die mit überragender Mehrheit verabschiedete Entscheidung zum Aufbau der Satellitenkonstellation IRIS2 könnte Mynaric in die Hände spielen. Denn die Konstellation wird auf mehreren Orbits aufgebaut werden und potenziell Hunderte Satelliten umfassen. Entsprechend ihres Namens “Infrastructure for Resilience, Interconnection & Security by Satellites” werden hohe Ansprüche an die Datensicherheit gestellt. Neben einer Vielzahl innovativer Technologien werden auch Technologien zur Quantenverschlüsselung eingesetzt werden. Zudem sollen sich – wenn auch in geringerem Umfang – junge Raumfahrtunternehmen am Aufbau beteiligen. Details werden sich jedoch erst in den einzelnen Ausschreibungen zeigen.

Der Zeitplan der EU zum Aufbau von IRIS2 kann indes als ambitioniert bezeichnet werden. Ab 2025 sollen erste Dienste bereit stehen, spätestens 2027 soll die volle Betriebskapazität erreicht sein. Laut Mustafa Veziroglu, seit März 2023 Co-CEO von Mynaric, wird Quantentechnologie bald ein Eckpfeiler sicherer Kommunikationsinfrastruktur sein. Sowohl am Boden, in der Luft und auch im Weltraum. Wie er betont, müsse die Technologie dafür aber erst ausgereift sein. Und weiter: “Durch diese Projekte werden wir technisches Wissen und Know-how aufbauen, um unsere Produkte mit Quantenkommunikationsfähigkeiten auszustatten, die für die zukünftigen Konnektivitätsanforderungen unserer Kunden erforderlich sind.”

QuNET-Initiative als Grundlage für sichere Quantenkommunikation

Die auf sieben Jahre angelegte QuNET-Initiative zielt darauf ab, die technologischen Grundlagen für ein Quantenkommunikationsnetz zu entwickeln, das eine hochsichere Datenübertragung zwischen Bundesbehörden gewährleistet und selbst bei neuen Bedrohungen manipulations- und abhörsicher ist. Im Rahmen der industriegeführten Projekte QuNET+ sollen hybride Quantenkommunikationsnetze am Boden, in der Luft und im Weltraum entwickelt werden.

Header Bild: QuNet Initiative
Verfasst von M. Weissflog

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Credits: Nasa`s Goddard Space Flight Center