Interaktive Karte zeigt globale Abdeckung von Starlink- und OneWeb-Satelliten in Echtzeit
Published on Fr, 18.11.2022 – 13:15 CET in Missions, covering SpaceXDerzeit befinden sich mehr als 5.500 Satelliten im All. Ein Großteil davon bewegt sich im niedrigen Erdorbit (Low Earth Orbit, LEO) zwischen 200 und 2.000 km. In rund 550 km Höhe sind überwiegend Kommunikationssatelliten von SpaceX positioniert. Denn mit Starlink will das US-amerikanische Unternehmen eine Konstellation aufbauen, mit der an selbst entlegenen Orten Highspeed-Internet verfügbar wird. Eine interaktive Karte zeigt nun, wie weit die Abdeckung fortgeschritten ist. Und warum es dringend klare Regeln zur Verhaltensweise im Weltall braucht.
Update 2023: Einen umfassenden Überblick liefert auch die Website whatsin.space des Weltraumkommandos der Bundeswehr. Mehr Informationen dazu gibt es in unserem Artikel über die Weltraumlage in Echtzeit.
SpaceX ist weltweit größter Satellitenbetreiber
Bereits 65 Mal starteten Raketen vom Typ Falcon 9 mit jeweils rund 60 Starlink-Satelliten ins All. Davon entfallen allein auf dieses Jahr 32 Starts. In Summe umfasst die Starlink-Konstellation rund 3.500 Satelliten, von denen mehr als 2.600 in Betrieb sind (jeweils Stand November 2022). SpaceX hat die Genehmigung zum Start von insgesamt 11.927 Satelliten bis zum Jahr 2027. Für weitere 30.000 wurden bereits Anträge gestellt. Doch bereits jetzt ist SpaceX ist der mit Abstand größte Satellitenbetreiber der Welt.
Auf der Website satellitemap.space kann man sich den aktuellen Stand der Konstellation anschauen. Dabei steht jeder Punkt für einen Satelliten, dessen Position weitgehend in Echtzeit verfolgt werden kann. Mit einem Klick auf ein Objekt lassen sich weitere Details ablesen, unter anderem das Startdatum, die Satellitenversion oder die derzeitige Bahnhöhe. Zum Vergleich geht dies auch mit Oneweb- und GPS-Satelliten.
Klare Regeln unerlässlich
Wie der Blick auf die Karte zeigt, wird es im erdnahen Orbit zunehmend voller. Das zeigt auch das Projekt Stuff in Space. Hier sind nicht nur Starlink-Satelliten verzeichnet, sondern nahezu sämtliche menschengemachte Objekte im Orbit. Ein Großteil ist so genannter Weltraumschrott: zum Beispiel ausgebrannte Raketenstufen, funktionslose Satelliten oder durch Kollisionen entstandene Trümmerteile. Klar ist, dass mit zunehmender Anzahl der Objekte auch die Gefahr von Zusammenstößen steigt. Bisher gibt es jedoch keine rechtlich verbindliche Verpflichtung, wie und wann zum Beispiel Satelliten nach ihrer Betriebsdauer entsorgt werden müssen. Dass weder Politik noch Wirtschaft umhin kommen, sich damit zu befassen, zeigen auch die zahlreichen weiteren geplanten Konstellationen wie Kuiper (Amazon) oder Iris2 (EU).