constellr veröffentlicht Unternehmensdokumentation

Unser Heimatplanet ist zu 71 Prozent mit Wasser bedeckt. Lediglich 2,5 Prozent davon sind Süßwasser, von denen wiederum 70 Prozent als Eis in Gletschern und an den Polkappen gebunden sind. Von dem verbleibenden Rest ist die Landwirtschaft für 70 Prozent der Entnahmen verantwortlich. Schon der Blick auf die nackten Zahlen zeigt also, dass Wasser auf der Erde knapp ist. Und so liest sich auch die Prognose der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations, Welternährungsorganisation) wie ein Horrorszenario: Schätzungen zufolge werden bis 2025 zwei Drittel der Weltbevölkerung mit Wasserknappheit konfrontiert sein.

Trockenstress vom Weltraum aus erkennbar

Dass davon nicht nur Entwicklungs- und Schwellenländer, sondern auch Industrienationen betroffen sind, zeigte sich nicht zuletzt in diesem Jahr. So war der kalendarische Sommer 2023 der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen (1940). Auf Sardinien wurden bis zu 48 Grad Celsius im Schatten gemessen, in Spanien trockneten zeitweilig Flüsse aus, auf Feldern wurde Wasser zur Mangelware. Unter diesen Bedingungen leiden auch Pflanzen stark, was spätestens dann zu erkennen ist, wenn Blätter braun werden. Allerdings ist in dieser Phase das Kind bereits in den Brunnen gefallen und es geht nur noch darum, den Schaden möglichst gut zu begrenzen. Mit der von constellr entwickelten Technologie ist es hingegen möglich, den so genannten Trockenstress bis zu 14 Tage früher zu erkennen. Dafür nutzen die Freiburger Satelliten mit thermischen Infrarot-Kameras. Ein erster Demonstrator (LisR) befindet sich bereits seit Februar 2022 im All, der Aufbau der eigenen Satelliten-Konstellation HiVE soll bereits 2024 abgeschlossen sein.

Nachhaltige Landwirtschaft dank Raumfahrttechnologie

Obwohl die Unternehmensdoku mit lediglich sechs Minuten recht kurz – und angesichts der Relevanz des Themas deutlich zu kurz! [Anm. des Autors] – ausfällt, werden viele wichtige Punkte angesprochen. So macht Tobias Menne, CCO von constellr deutlich, dass Pflanzen im Gegensatz zum Menschen nicht eben mal zum Wasser gehen können, wenn es ihnen zu heiß wird. Stattdessen gelte es viel mehr, die Menge des verdunsteten Wassers zu regulieren. Schließlich verdunsten rund 20 Prozent der jährlich 4,37 Billiarden Liter verbrauchten Wassers. CFO Christian Mittermaier betont unterdessen, dass der Einsatz von Wetterstationen, Personal, Drohnen und Luftbildern zwar denkbar, aber logistisch schnell an seine Grenzen kommt und darüber hinaus unwirtschaftlich ist. Im Gegensatz dazu erlaube constellrs Weltraumtechnologie, mit Echtzeitdaten gezielt auf Trockenstress zu reagieren. Seinen eigenen Anspruch und die Möglichkeiten der Technologie hat das NewSpace-Unternehmen letztlich mit einem einfachen Merksatz formuliert: “More crop per drop”.