Simulation zeigt Möglichkeit zum nachhaltigen Asteroid-Mining
Published on Sa, 02.09.2023 – 22:25 CEST in Missions, covering VyomaDie Ressourcen auf der Erde sind endlich. Das gilt nicht nur für fossile Energieträger, von denen sich die Menschheit angesichts des rasanten Klimawandels ohnehin schnellstmöglich verabschieden sollte. Auch Edelmetalle und Metalle der Seltenen Erden könnten langfristig knapp werden. Neben Recycling und dem Aufbau einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft ist Weltraumbergbau eine Möglichkeit, neue Rohstoffe zu gewinnen. Eine im Rahmen der 12. Global Trajectory Optimisation Competition entstandene Animation zeigt, wie dies nachhaltig gelingen könnte.
Revolutionäre Ideen entstehen selten bis nie beim eintönigen Abarbeiten von Aufgabenlisten. Ein Umstand, der auch um die Raumfahrt keinen Bogen macht und daher regelmäßig unkonventionelle Veranstaltungsformate hervorbringt. Eine davon ist die Global Trajectory Optimisation Competition, die bereits zum zwölften Mal stattfand. In diesem Jahr galt es, eine gleichermaßen knifflige wie spannende Aufgabe zu lösen: Nachhaltiges Asteroid-Mining.
Asteroid-Mining als 15-jährige Mission
Hintergrund dieser Challenge ist das Bestreben, ab Mitte der 2030er Jahre aktiv Ressourcen von Asteroiden abzubauen. Da diese jedoch wie alles im Weltall in ständiger Bewegung sind und zudem der komplexen Himmelsmechanik unterliegen, ist es mit einer linearen Reise von A nach B bei Weitem nicht getan. Im Setting der Competition war die Mission auf 15 Jahre angelegt, innerhalb derer die gesammelten Mineralien zurück zur Erde gebracht werden müssen. In dieser Zeit müssen die dafür notwendigen Raumschiffe bis zu den Asteroiden gelangen, den Abbau durchführen und mit ihrer Fracht wieder zurückkehren. Ziel war es, diese Rückführung zu maximieren.
“TheAntipodes” belegen 5. Platz
Mehr als 100 Teams meldeten sich bei der Global Trajectory Optimisation Competition an. Unter ihnen auch “TheAntipodes”, das hochkarätig besetzt war. So stammen die Mitglieder von der University of Auckland (NZ), dem Institut Supérieur de l’Aéronautique et de l’Espace (FR), der University of Surrey (UK), der Università del Salento (IT) sowie der Nanjing University (CN). Mit Roberto Armellin wurde das Team von einem Professor geführt, der auch das Startup Vyoma als Berater unterstützt. Das Ergebnis ihrer Berechnungen wurde mit dem 5. Platz gewürdigt und in einer sehr sehenswerten Animation visualisiert.
In der Animation ist in der Mitte des Bildes die Sonne zu sehen. Venus, Erde und Mars – deren Gravitation für eine solche Mission berücksichtigt werden muss – sind als gelber, blauer und roter Schweif dargestellt. Wie Armellin erklärt, zeigt die Animation für jede Mission eine weiße Spur für einen ballistischen Bogen, während eine violette Spur einen Schubbogen darstellt. Jeder Blitz markiert ein Rendezvous mit einem Asteroiden. Insgesamt starten 27 Missionen von der Erde, mit denen 222 Asteroiden je zweimal besucht werden.