DCUBED gewinnt SQRLi Support-Projekt der NASA
Published on Wed, 03.01.2024 – 14:14 CET in Upstream, covering DCUBEDDass die NASA den Mond ins Visier ihrer Aktivitäten genommen hat, zeigt sich an vielen Stellen. Dabei geht es um weitaus mehr, als ausschließlich Menschen zu unserem kosmischen Nachbarn zu schicken und dann wieder zur Erde zurückzukehren. Ziel ist es diesmal, zu bleiben. Ohne entsprechendes Equipment ist das natürlich unmöglich. So rüstet das Goddard Space Flight Center der NASA Rover mit einen weltraumtauglichen Laser-Scannerspiegel aus. Eine Komponente wird nun das Germeringer NewSpace-Unternehmen DCUBED liefern, dass sich in einem Wettbewerb gegen einen US-amerikanischen Konkurrenten durchsetzte.
Obwohl der Mond gerade einmal 384.400 km von uns entfernt ist, wissen wir erstaunlich wenig über ihn. Seine uns zugewandte Seite von der Erde aus zu beobachten ist zwar möglich, aber die Daten genügen wissenschaftlichen Anforderungen nur bedingt. Es gilt also, sich vor Ort ein Bild der Lage zu verschaffen. In der Regel werden dafür Sonden oder Rover eingesetzt, die über die Oberfläche fliegen bzw. fahren und diese dabei kartographieren. Im Hinblick auf einen dauerhaften Aufenthalt von Menschen auf dem Mond ist einer der wesentlichen Punkte dabei, Ressourcen ausfindig zu machen. Um möglichst genaue Messdaten zu erhalten, wird Lidar (englisch Light detection and ranging bzw. Light imaging, detection and ranging) eingesetzt – eine Methode zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung. Im Gegensatz zu Radar werden bei Lidar jedoch Laser- statt Radiowellen verwendet.
DCUBED setzt sich gegen US-amerikanischen Platzhirsch durch
Das Goddard Space Flight Center (GSFC) der NASA will für künftige Mondmissionen Rover mit Lidar ausrüsten. Im Rahmen des Projektes “Space Qualified Rover Lidar” (SQRLi) kommt dabei ein weltraumtauglicher Laserscannerspiegel zum Einsatz. In einem Support-Projekt für SQRLi hat das GSFC das deutsche NewSpace-Unternehmen DCUBED ausgewählt, die erforderlichen Aktuatoren bereitzustellen. DCUBED ging zunächst als Spitzenreiter und schließlich als Gewinner aus dem Verzichts- und Beschaffungsprozess hervor. Damit setzten sich die Germeringer letztendlich gegen einen einheimischen Lieferanten aus den USA durch. Bis die so genannten Nano-Pin-Puller von DCUBED auf dem Mond zum Einsatz kommen, wird es jedoch noch eine Weile dauern. Denn zunächst beschafft das GSFC insgesamt 25 technische Muster des Laserspiegels.
SQRLi für künftige Mondmissionen
Der SQRLi ist ein LIDAR-Testgerät, das für Rover-basierte Missionen entwickelt wurde. Es zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, unter schlechten Lichtverhältnissen – wie sie zum Beispiel in einem Mondkrater herrschen – zu arbeiten und verfügt über eine Reichweite von über 35 Metern. Die Laserscanner-Baugruppe soll bei ständiger Verwendung mehr als ein Jahr in Gegenwart von Mondstaub überstehen. Im Rahmen des Support-Projektes galt es, einen zu Testzwecken rücksetzbaren Pin-Puller liefern zu können. Kriterien, die die Eigenentwicklung von DCUBED mit Bravour erfüllte. Möglich wird dies, da DCUBED konsequent auf die Verwendung von Formgedächtnismaterialien setzt. Damit lassen sich Bauteile geringer Größen und Masse fertigen, die gleichzeitig eine hohe Zuverlässigkeit aufweisen.